Hier der neuste „Meisterwurf“ von Anton Kimpfler! – Ist er der anthroposophische Held, der er gerne sein möchte, oder einfach nur ein dumm-dreister Wichtigtuer und Nestbeschmutzer, der okkult-politisch noch nicht einmal auf drei zählen kann? In Wege Nr. 5/2007 (S. 40-41) regt er sich wieder (bereits in Gegenwart 1/2007, S. 52-54) über das zuweilen (wenn nicht gerade der katholische „Okkultismus“ oder der Saacke`sche Konstitutionssalat im Zentrum steht) lesenswerte ffa von Detlef Oluf Böhm auf: Reinfall wegen den Rheinwiesen Ganz groß und wiederholt hat Detlef Oluf Böhm auf ein vermeintliches Enthüllungsbuch in seiner Zeitschrift "freies forum anthroposophie" hingewiesen: "Der geplante Tod" von dem kanadischen Schriftsteller James Bacque (erschienen 1989). In seinem nationalistischen Eifer, daß es den Deutschen schlimmer ergangen sei als allen anderen, vergaloppierte sich dieser Redakteur da wie schon öfter. Ohne seine Leser wenigstens im Nachhinein ehrlich darüber aufzuklären! Wenn Detlef Oluf Böhm etwas darüberstünde, könnte er sehen, daß das echte Freundesdienste sind, wenn dennoch jemand auf solche Unkorrektheiten hinweist. Stattdessen schwadroniert er von Rufmord, Unterschlagung oder absichtlichem Sinnverdrehen. Doch nun zur Sache. Zum Glück konnte zufällig auf einen Aufsatz von Arthur Smith junior gestoßen werden, wo unter dem Titel "Der geplante Tod?" die These James Bacques gründlich auseinandergenommen wird (enthalten in dem Buch "Deutschland zwischen Krieg und Frieden", herausgegeben von Karl Dietrich Bracher, Manfred Funke und Hans-Peter Schwarz, Düsseldorf 1991). Dabei ist auch betont, daß schon die Originalausgabe "Other Losses" weltweit großes Aufsehen erregte, ohne die Behauptungen vom Massensterben von fast 800.000 deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischen Lagern kritisch geprüft zu haben; auch das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" brachte einen längeren Bericht. Arthur Smith zeigt auf, daß James Bacque fälschlicherweise annimmt, daß jeder deutsche Kriegsgefangene unter der Rubrik "Andere Verluste", der beim amerikanischen Medizinkorps der Armee angeführt ist, auch gestorben sei. Dabei hielten die Eintragungen in dieser Spalte lediglich fest, welcher Kriegsgefangene nicht mehr im Lager war. Ferner mißachtet James Bacque ausführliche andere Quellen wie "Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg" (22 Bände) oder die "Sammlung zur Geschichte deutscher Kriegsgefangener aus dem Zweiten Weltkrieg" (Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg im Breisgau). Der Grund, warum James Bacque solche Dokumente übergeht, hängt nach Arthur Smith wohl damit zusammen, daß er deutschsprachige Texte nicht lesen kann. Eine Studie mit dem Titel "Die deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischer Hand - Europa" von Kurt Böhme findet ebenfalls keine angemessene Würdigung. Nirgendwo ergeben sich Anhaltspunkte für den verkündeten Tod einer Million deutscher Kriegsgefangener in den Lagern am Rhein. Auch weder die Wehrmachtsauskunftstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene noch das Internationale Rote Kreuz wissen etwas von den angeblich 793.239 umgekommenen deutschen Kriegsgefangenen unter amerikanischer Aufsicht zu berichten noch den 167.000, die in französischer Kriegsgefangenschaft verendet sein sollen. Was allerdings den Verschwörungsthesen einen Auftrieb zu geben schien, war der Punkt, daß eine Anzahl deutscher Gefangener nicht ordnungsgemäß als solche nach den Genfer Konventionen behandelt wurden (dieselbe Nahrung und ärztliche Betreuung wie die eigenen Soldaten), sondern den Status von entwaffneten feindlichen Truppen hatten. Damit wollte der Befehlshaber General Eisenhower die Kontrollen vom Roten Kreuz übergehen. Doch er mußte schließlich nachgeben. Gewiß herrschten in den Rheinwiesenlagern schwierige Bedingungen. Aber es gibt keine Bestätigung für das sensationell propagierte Massensterben. Kurt Böhme untersuchte sechs Rheinlager mit insgesamt 557.000 Gefangenen. Dort traten 4537 Todesfälle auf. Selbst wenn insgesamt mit einer zehnfachen Zahl von Gestorbenen gerechnet würde, so Arthur Smith, wäre niemals auch nur in die Nähe der von James Bacque angeprangerten Rate zu gelangen! Außerdem, so der Verfasser dieser kritischen Entgegnung, hätten ja enorme Massengräber irgendwo auffindbar sein müssen. Wären umgekehrt Einzelbestattungen erfolgt, müßte es fast 4000 Gräber pro Kilometer an den jeweiligen Stellen am Rhein geben, um die Riesenzahl an Leichen unterzubringen. Keinerlei Knochenfunde weisen in eine diesbezügliche Richtung! Sonst wimmelt es bei James Bacque noch an weiteren Fehlern oder gar journalistischen Tricks, mit denen er seine Leser irreführt, etwa indem er General Eisenhower zum fanatischen Deutschenhasser stilisiert. A.K. Achtung: die beigefügte Word-Datei enthält ausschliesslich den oben stehenden Text.