Das Interview ist über eine Woche alt. Entscheiden Sie selbst, ob die „Rettungspläne“ an der grundsätzlichen Lage etwas geändert haben.
http://news.onvista.de/tv.html?DATE_RANGE=week&NEWS_LANG=de&ID_NEWS=86167826
Der Rettungsplan oder: wer rettet hier eigentlich wen?
Das Thema wird auf einmal auf breiter Front diskutiert, und diejenigen, die ihren „Kindern“ zuerst die Streichhölzer gegeben und anschließend beim Zündeln zugesehen haben, spielen jetzt die Feuerwehrmänner und präsentieren uns einen Rettungsplan. Wow.
Gestern wurde bekannt, dass die Bundesregierung bis zu 400 Milliarden Euro zur Rettung der deutschen Banken bereitstellen will http://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzmaerkte108.html .
Es geht also nicht um Ihr Geld oder um meines, sondern man will diejenigen retten, die uns diese Suppe erst eingebrockt und daran auch noch fett verdient haben.
Nur so nebenbei: vom Gehalt eines Joe Ackermann könnten über 1000 Hartz-IV-Empfänger jeder eine 10-köpfige Familie durchbringen und dabei auch noch ein angenehmes Leben führen.
Aber der Reihe nach:
Anfang letzter Woche traten Merkel und Steinbrück vor die Kameras und versahen die Sparanlagen der Banken mit einer „Staatsgarantie“.
Sie haben also versichert, dass das Sparvermögen der Deutschen durch den Staat garantiert wird. Dieses dürfte sich auf ca. 6 Billionen Euro belaufen. Das sind 6.000 Milliarden oder 6.000.000 Millionen. Oder 75.000 Euro pro Einwohner in Deutschland!
Das heißt, Sie und ich stehen schon mit 150.000 Euro für die deutschen Spareinlagen gerade! Aber Kinder und Rentner auch, also meine Familie mit schlappen 450.000 Euro. Na, das zahlen wir doch aus der Portokasse!
Aber weiter im Text: konkret geht es nun um „bis zu“ 400 Milliarden Euro. Das sind 400.000 Millionen, oder immerhin noch 5.000 Euro pro Einwohner in Deutschland, egal, ob er arbeitet oder noch oder wieder in die Windeln macht. Meine Familie ist hier also statistisch mit bis zu 30.000 Euro dabei, um einem wie Joe Ackermann das Gehalt zu retten. Wie lange das „bis zu“ hält, vermag ich nicht zu sagen, aber ich wette, dass diese Summe nicht lange reichen wird.
Wenn Sie jetzt einwenden, dass man das so nicht rechnen kann, dann haben Sie natürlich Recht. Vom Kind bis zum Student, vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Rentner zahlen die Leute keine oder nur unwesentlich Steuern. Aber wenn Sie Arbeitnehmer, Angestellter oder Selbständiger sind, solange es Ihre Firma noch gibt und die Geschäfte noch einigermaßen gut laufen, dann sind Sie dabei. Das bedeutet aber nur, dass die Kosten pro faktischem (Noch-) Steuerzahler noch höher sind.
Wenn Sie also noch Steuern zahlen, dann gebührt Ihnen das Bundesverdienstkreuz, denn Sie tragen Ihr Scherflein dazu bei, unser Bankensystem aus der berühmten weichen braunen Masse zu ziehen! Und wenn Sie Vermögen haben, dann auch, denn dann sichern Sie damit die Spareinlagen der Deutschen. Wohlgemerkt, statistisch mit 75.000 Euro pro Einwohner.
Falls Sie sich nun fragen, wessen Geld da abgesichert werden soll, dann geht es Ihnen wie mir. Die Frage löst sich weiter unten.
Umso erstaunlicher ist es, in so genannten Nachrichtenmagazinen (die, die Ihre Meinung spiegeln und bilden) zu lesen, dass Sparkassen und Volksbanken noch nie so viel Mittelzuflüsse in Spareinlagen hatten wie in der vergangenen Woche. Dazu passt die Anmoderation von Anne Wills illustrer Talkrunde gestern Abend: „An den Finanzmärkten der Welt passieren Dinge, die sich bis vor kurzem noch keiner hätte vorstellen können: gestandene Börsenmakler packen das verbliebene Restgeld aufs Sparkassen-Festgeldkonto …“.
Die Banken dürfte so viel kostenlose Werbung gefreut haben.
Aber: falls Sie einen gestandenen Börsenmakler kennen, der das tatsächlich getan hat, dann nennen Sie mir den bitte! Denn so doof sind die sicherlich nicht.
Dagegen wurde in den Talkrunden verbreitet, dass sich die Staatsgarantien nicht auf so genannte Sondervermögen beziehen, das sind alle Arten von Investmentfonds. Wen wundert es also, dass diese zu Gunsten von Spar- und Festgeldanlagen aufgelöst haben und die Kursrutsche dadurch noch beschleunigt wurden?
Für die Banken hat diese perfekt inszenierte Medien-Propaganda eine Verschnaufpause gebracht, die kurzfristig sehr erfolgreich war, weshalb auch die Börsen ihre Talfahrt unterbrachen. Wenn Sie noch Aktien oder Aktienfonds haben, dann sollten sie die derzeitige Pause und die Erholungen der nächsten Tage nutzen, um Kasse zu machen. Denn die Frage ist nur, wie lange die Erholung anhält. Noch mal: wenn nur 2 Prozent des vorhandenen Sparvermögens in Deutschland abgezogen werden, dann ist das Bankensystem am Ende. Und dann ist Ihr Geld auch bei Volksbanken und Sparkassen nicht sicher – im Gegenteil: dort wird es bereits jetzt dringend gebraucht, um die Löcher in den Bordwänden der LBBW, der Sachsen-LB, der West-LB, der DZ-Bank und vieler vieler anderer Dickschiffe zu stopfen. Denn es ist genau umgekehrt: nur in Sondervermögen ist ihr Geld einigermaßen sicher vor dem Banken-Finanz-Tsunami, der sich hier vor uns aufbaut. Denn Sondervermögen fallen nicht unter die Konkursmasse der Banken. Allerdings nur in bestimmten Sondervermögen. Mehr dazu morgen Abend im Vortrag oder im persönlichen Gespräch.
Deshalb bleibt „unseren“ politischen Marionetten der globalen Elite nur das Garantien-Spiel, das in Wahrheit in letzter Konsequenz nichts anderes bedeutet als dass wir unser Vermögen mit unserem Vermögen absichern.
Wenn Sie darüber einmal etwas genauer nachdenken, dann werden Sie feststellen, dass wir dazu weder Banken, noch solche Politiker brauchen, die von unserem Geld wie die Maden im Speck leben und sich einen Dreck um die Belange der Menschen scheren.
Wozu dann also das Geld bei den Banken liegen lassen, die bewiesen haben, dass sie damit nicht umgehen können – zumindest nicht in unserem Sinne, im Sinne der Mehrheit der Menschen? Wozu ein System retten, dessen innere Fäulnis immer offener zu Tage tritt, und das der Mehrheit der Lebewesen auf dieser Welt nicht dienlich ist? Wie lange wollen Sie dieses die Natur und die Menschen verachtende System noch dulden?
Ich mache Sie schon mal auf die nächste Flutwelle aufmerksam: Spätestens, wenn durch die Bankenpleiten in den USA die Cross-Border-Geschäfte der deutschen Städte und Gemeinden zu platzen beginnen und sich die US-„Investoren“ auf Ihre Verträge berufen, dann wird die nächste Runde in diesem von langer Hand geplantem und raffiniert eingefädelten Spiel eingeläutet werden und der Steuerzahler-Michel ein weiteres Mal, wenn nicht zum letzten Mal die Hand heben. Ich habe bereits darüber geschrieben. Näheres hier: http://zeitfragen-info-blog.blog.de/2008/09/25/cross-border-leasing-cbl-rumort-rathauskellern-4778889 (der FR-Originalartikel ist leider nicht mehr verfügbar).
Die Einzelheiten erfahren Sie dann „brandaktuell“ in eigens dazu produzierten „Sondersendungen“ aus den Systemmedien, wenn es dann wieder heißt: „An den Finanzmärkten der Welt passieren Dinge, die sich bis vor kurzem noch keiner hätte vorstellen können …“, und man den deutschen Michel einmal mehr darum bittet, den Wasserhahn für die Feuerwehr aufzudrehen.
Zum Abschluss der Woche haben uns dann nochmal die Edelmetallpreise überrascht. Von Freitag 14 Uhr bis Börsenschluss fiel der Goldpreis an der COMEX in New York um 9%, der Silberpreis sogar um 23%. Innerhalb von ca. 8 Stunden. Und dass, obwohl die Edelmetall-Händler weltweit seit mehreren Wochen Lieferprobleme haben. Hier einige aufgeschnappte Zitate von Edelmetall-Händlern: „die Privatanleger kaufen uns zur Zeit jeden Krümel weg“; „ich habe 500.000 Euro von Anlegern auf dem Girokonto, die mir sagen: kaufen Sie, was Sie kriegen können“; „wir bewegen zur Zeit Tonnen von dem Zeug“. Sehen Sie selbst einmal bei Ebay nach, zu welchen Preisen Münzen und Barren dort gehandelt werden. Zwischen 14 und 19 Euro für eine Unze Silber – Stand heute, Dienstag, 10.45 Uhr. Das heißt, dass der so genannte Spread, die Spanne zwischen Nettopreis und tatsächlich für physische Ware bezahltem Preis immer größer wird.
Und heute, Dienstag, 14.10.08 erreicht mich eine Meldung, die dem Fass den Boden ausschlägt, mich aber offen gesagt nicht sonderlich überrascht: Gestern wurde in der ARD darüber berichtet, dass bei der ehemaligen Sachsen-LB und heutigen Sachsen-Bank diejenigen Angestellten, die im letzten Jahr das finanzielle Desaster bei der SLB zu verantworten hatten, nach wie vor die sächsischen Landesregierung bei der Abwicklung des angerichteten Schadens beraten. Gegen gutes Entgelt, versteht sich. Der Filmbeitrag befindet sich unten auf der Seite: http://www.mdr.de/fakt/5835972.html
Tja, verehrte Steuerzahler, ich muss Ihnen wohl nicht mehr sagen, von wem auch dieses Geld letztlich kommt.
Und glauben Sie mir: keine der etablierten Parteien wird dieses Spiel beenden. Auch die von der Mitte gefürchteten und von manchem Zeitgenossen an die Macht gesehnten „Extremen“ auf der rechten oder linken Seite nicht. Denn die werden letztlich alle durch die hohen Diäten korrumpiert, und wie es sich davon leben lässt, naja, das habe ich oben bereits beschrieben.
Wir müssen selbst handeln, ausdrücklich ohne irgend einer Partei auch nur noch ein Fitzelchen Macht zu geben. Ein Beispiel, wie wir das anstellen können, finden Sie unter williweise.de .
Ich werde dieses Thema in den nächsten Vorträgen weiter vertiefen.
Eine erfolgreiche Woche wünscht
Ihr
Matthias Cordes
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