Grundeinkommen
im Lichte der sozialen
Dreigliederung
Maurice
Le Guerrannic
aus
dem Französischen übersetzt
von
Fritz Frey
Kapitalismus
und soziale Ideen
Rudolf Steiner
146 Seiten, 15 €uro, ISBN: 978-3-905893-19-9
Hier ein kritischer Leserbrief zu diesem Buch:
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Grundeinkommen
Stünde tatsächlich ab sofort jedem Erwerbsfähigen (wie
auch
Erwerbsunfähigen) ein monatliches Mindesteinkommen zu, so
wäre einmal die
Menschenwürde nicht von der Arbeitsmarktsituation
abhängig und zum anderen die
Arbeit in gesellschaftlich wichtigen,
aber wenig profitablen Bereichen nicht
länger brotlos. Schließlich wären
zusätzliche Subventionen überflüssig und damit
auch ein Teil der fast
Selbstzweck gewordenen Verwaltungs- und
Zuteilungsbürokratie.
Alleine schon mit deren Einsparung ließe sich die
gesetzlich zu
garantierende Mindestversorgung vollständig finanzieren.
Rudolf Steiner äußerte sich wie folgt dazu:
"Nun, das soziale Hauptgesetz, welches durch den
Okkultismus
aufgewiesen wird, ist das folgende: «Das Heil einer Gesamtheit
von
zusammenarbeitenden Menschen ist um so größer, je weniger
der einzelne die
Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht,
das heißt, je mehr er von
diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter
abgibt, und je mehr seine eigenen
Bedürfnisse nicht aus seinen
Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen
befriedigt
werden.» Alle Einrichtungen innerhalb einer Gesamtheit von
Menschen,
welche diesem Gesetz widersprechen, müssen bei
längerer Dauer irgendwo Elend und
Not erzeugen - Dieses
Hauptgesetz gilt für das soziale Leben mit einer solchen
Ausschließlichkeit und Notwendigkeit, wie nur irgendein Naturgesetz
in bezug auf
irgendein gewisses Gebiet von Naturwirkungen gilt. Man
darf aber nicht denken,
daß es genüge, wenn man dieses Gesetz als
ein allgemeines moralisches gelten
läßt oder es etwa in die Gesinnung
umsetzen wollte, daß ein jeder im Dienste
seiner Mitmenschen arbeite.
Nein, in der Wirklichkeit lebt das Gesetz nur so,
wie es leben soll, wenn
es einer Gesamtheit von Menschen gelingt, solche
Einrichtungen zu
schaffen, daß niemals jemand die Früchte seiner eigenen Arbeit
für sich
selber in Anspruch nehmen kann, sondern doch diese möglichst ohne
Rest
der Gesamtheit zugute kommen. Er selbst muß dafür wiederum durch
die Arbeit
seiner Mitmenschen erhalten werden. Worauf es also ankommt,
das ist, daß für die
Mitmenschen arbeiten und ein gewisses Einkommen
erzielen zwei voneinander ganz
getrennte Dinge seien."
Die von dem Autor Maurice Le Guerrannic vorgetragenen
Einwände
überzeugen nicht. Weder ist das Grundeinkommen nur innerhalb des
verwirklichten dreigegliederten sozialen Organismus denkbar, noch erschöpft
sich
seine Bedeutung in der Alimentierung von Invaliden, Rentnern und
Kindern. Als
Rudolf Steiners grundlegende Aufsätze ‚Geisteswissenschaft
und soziale Frage’
1905 und 1906 als Veröffentlichung in der Zeitschrift
‚Luzifer-Gnosis’
erschienen, da war die soziale Dreigliederung als Idee
weder formuliert, noch
von anderer Seite her dem damaligen Leser bekannt,
- also bildet die soziale
Dreigliederung auch keine Grundbedingung zur Geltung
des damals von Rudolf
Steiner formulierten sozialen Hauptgesetzes, mit der
bekannten Betonung auf die
Trennung von Arbeit und Einkommen. Genau
diese Forderung wird aber erst durch
ein Bedingungsloses Grundeinkommen
endgültig
erfüllt.
Literatur:
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und soziale Frage.
Drei Aufsätze, S. 34 - 35.
- Rudolf Steiner: Luzifer-Gnosis, aus GA 34 (1987), S 191
ff.
- Götz W. Werner: Ein Grund für die Zukunft: das
Grundeinkommen. Interviews und Reaktionen. Freies Geistesleben, 2006, 128 S.,
ISBN: 3772517897
- Götz W. Werner: Einkommen für alle, 2007, 222 S.,
ISBN
9783462037753
- Michael Opielka: Das garantierte Grundeinkommen, ISBN 9783596241095
- Maurice Le Guerrannic: Grundeinkommen im Lichte der sozialen Dreigliederung, 146 S., ISBN 9783905893199