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Helmut Zander
Soeben ging in Bonn eine gemeinsame Veranstaltung des Katholischen
Bildungswerkes Bonn und des Evangelischen Forum Bonn zu Ende. Es ging
um "Die Quellen der Waldorfpädagogik - Rudolf Steiner und die
Reformpädagogik". Redner waren Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth und der
Privatdozent Dr. Dr. Helmut Zander, jener, der das Werk "Anthroposophie
in Deutschland" geschrieben hat, welches in zwei Bänden 1884 Seiten
umfaßt und 246 € kostet, was schon sicherstellt, daß es sich nicht
viele Menschen kaufen werden und noch weniger lesen. War ja auch nicht
beabsichtigt. Von diesem Werk schreibt Karen Swassjan in seinem Buch
"Aufgearbeitete Anthroposophie - Bilanz einer Geisterfahrt", in dem er
aus profunder Kenntnis der Geisteswissenschaft und mit scharfem
Verstand dieses Buch als einen "systematischen Verstoß gegen die
elementarsten Regeln guter wissenschaftlicher Praxis" entlarvt: "Der
Druck, Verwahrungen einzulegen verfolgt mich nicht nur auf jeder Seite,
sondern auf jeder Seite gleich mehrfach, weil jede Seite mehrfach lügt
und schwindelt." Seite 27. Obwohl bei einem Anthroposophen alle
Alarmglocken klingeln müßten, wenn Vertreter der konfessionellen
Kirchen sich zusammentun, um zu einem Abend über Rudolf Steiner und
seine Pädagogik zu laden, waren die anwesenden Vertreter der
offiziellen Anthroposophie völlig unbedarft und suchten die angenehmen
Seiten einer solchen vermeintlichen Stammtischrunde, denn einer solchen
entsprechend verhielten sie sich. Der von anthroposophischer Seite
geladene Podiumsgast Gerd Kellermann (Dozent am Lehrerseminar in
Witten) wurde von mir 14 Tage vorher telefonisch kontaktiert und auf
das Buch von Swassjan hingewiesen, an dem einem die Hintergründe einer
solchen Veranstaltung aufgehen können. Ich bekam von ihm zu hören, er
hätte keine Zeit dieses Buch zu lesen und er wüßte schon Bescheid. Als
ich ihn am heutigen Abend fragte, hatte er das Buch tatsächlich nicht
gelesen und hatte auch absolut keine Ahnung, zu welchem katholischen
Kultus er als Opfer ausersehen war. Der Vortrag von Helmut Zander
erging sich in denselben Verleumdungen Rudolf Steiner gegenüber wie
sein Buch, in dem er ausschließlich davon spricht, Rudolf Steiner hätte
seine Anthroposophie bei anderen abgekupfert, vor allem bei den
Theosophen; wenn er dies nicht nachweisen kann, spricht er von
Konstruktion, also Steiner hätte sich das ausgedacht. Häufig wurden
moralische Verunglimpfungen Rudolf Steiners eingestreut, die
unwidersprochen stehen blieben. Anwesend waren "hochkarätige" und
prominente "Anthroposophen", Rektor Marcelo da Veiga von der Alanus
Hochschule in Alfter, Johannes Kiersch, Klassenleser und ehemaliger
Leiter des Waldorflehrerseminars in Witten, genannter Kellermann,
Ursula Grätz-Panoulas, Geschäftsführerin des Rudolf Steiner Hauses in
Bonn, des Hauses, in dem Sebastian Gronbach zu seinen "Ich liebe mich"
Seminaren einlädt, Klassenleser Herbert Seufert, Schwiegervater von
Sergej O. Prokofieff, der übrigens, meines Wissens nach, der einzige
war, der das Buch von Karen Swassjan kannte, aber nicht einmal den Mund
aufmachte, und mehrere Waldorflehrer. Herr Zander konnte fast
ungehindert vom Rassismus Rudolf Steiners sprechen, eine
Waldorfpädagogik beschreiben, die die katholische Sicht auf die
Waldorfpädagogik darstellte, aber nicht die anthroposophische, was den
Vertretern gar nicht oder nur rudimentär auffiel. Niemand, außer der
kleinen Gruppe die mit mir dort war, bemerkte, welche massiven
Schmutzanwürfe, häufig in Nebensätzen versteckt, auf Rudolf Steiner
stattfanden, allerdings nett, freundlich und eloquent verpackt, in
harmonisch-schläfriger Atmosphäre, wie bei "Anthroposophen" so beliebt.
Niemand fiel auf, daß dies eine Veranstaltung war, die in moderner Form
das fortsetzte, was früher die Hexenverbrennungen der katholischen
Kirche waren. Damals wie heute ging es um die Macht der katholischen
Kirche, denn wenn die Waldorfpädagogik sich durchsetzen würde, was
nicht mehr zu erwarten ist und in diesem Zustand auch nicht gehofft
werden sollte, würde das die Machtstellung der Kirchen empfindlich
schwächen.
Ja, es hätte ein schöner gemütlicher Abend werde können, wenn ich
nicht aus dem Buch von Karen Swassjan zitiert hätte, was ich mit meinem
Eindruck, den ich an diesem Abend gewonnen hatte in Zusammenhang
brachte und wenn nicht die beiden Menschen, die mit mir diese
Veranstaltung besuchten, auf einige Widersprüche in den Ausführungen
hingewiesen hätten. Es wurde dann aber doch noch fast, aber nur fast,
ein "bierseliges" Beisammensein, denn wir drei wurden einfach
ausgegrenzt. Wobei sich die Anwesenden ein Urteil erlaubten, ohne zu
wissen worum es ging, denn weder kannten sie die Geisteswissenschaft,
dem Anschein nach auch nicht die, die sie eigentlich kennen müßten,
noch das Werk von Zander, noch das Buch von Swassjan. Nun könnte man ja
einwenden, woher willst du denn wissen, daß die Erkenntnis der
Geisteswissenschaft nicht vorhanden war? Vielleicht haben sich die
Betreffenden nur nicht zu Wort gemeldet. Jeder der sie hat, mußte an
diesem Abend aufstehen und etwas gegen diese Verleumdungen und zu ihrer
Verteidigung sagen, mit dieser Erkenntnis ist ein solches Maß an
Gleichgültigkeit nicht denkbar. Erkenntnis der Anthroposophie wird zum
Enthusiasmus oder es ist nur der abstrakt-intellektuelle Umgang mit
einer leeren Terminologie. Es war wie überall auf der Welt heute, die
Menschheit glaubt mit ihren Vorurteilen, Unkenntnissen und Trägheiten
gut und vor allem bequem zu leben. Die Vertreter der "Anthroposophie"
glänzten mit einem mangelhaft entwickelten Denken, denn wie kann man in
ein Gespräch eintreten, das auf der Grundlage geführt wird, daß einer
der Teilnehmer zuvor seine Lügen, Halbwahrheiten und Entstellungen
ungehindert und unkorrigiert entfalten durfte, und genau darum ging es
bei diesem Arrangement, um die Übertölpelung der gläubigen Laienbrüder
der Waldorfpädagogik und dem unwidersprochenen Aussäen von Lügen.
Über den Beitrag von Prof. Tenorth, "Was war und was ist
Reformpädagogik" muß nichts weiter gesagt werden, er erging sich in
universitär-abstraktem Nominalismus, dessen Wert für eine Pädagogik,
die den Anspruch hat erzieherisch wirksam zu sein, gleich Null ist.
Seine Aufgabe bestand wohl darin, als Beiwerk dem Ganzen einen betont
wissenschaftlichen Anstrich zu geben und - vor allem von dem
eigentlichen Anliegen der Vertreter des religiösen Dogmatismus
abzulenken. Bei Helmut Zander verstärkte sich jedoch bei mir der
Eindruck, daß es sich bei seinem Buch um ein Auftragswerk handelt, das
zur wissenschaftlichen Grundlage der Angriffe gegen Rudolf Steiner, die
Waldorfpädagogik und die Anthroposophie geschaffen wurde und in der
Zukunft noch "gute" Dienste denjenigen leisten wird, die es in Auftrag
gegeben haben. Bei den Vorwürfen zum Rassismus und dem Versuch, Rudolf
Steiner auf den Index der jugendgefährdenden Schriften zu setzen, fand
dies ja schon statt, siehe "Der Spiegel" Nr. 36/3.9.2007, Seite 161. Zu
den anwesenden Anthroposophen, vorneweg Herr Kellermann, muß gesagt
werden, daß die Anthroposophie keine Feinde braucht, keinen einzigen,
wenn sie solche Repräsentanten ihr eigen nennen muß. Anscheinend ist
die Kenntnis der Geisteswissenschaft und das Wissen, oder wenigstens
die Ahnung, von ihrer Größe und menschheitsgeschichtlichen Bedeutung,
unter den "Anthroposophen" vollständig verlorengegangen. Was allem
Anschein nach jedoch ausgesprochen karriereförderlich ist. Wenn man
sich heute Anthroposoph nennt, beginnt man sich leise dafür zu schämen,
da man weiß, was die Menschen außerhalb dieser, zur Sekte verkommenen
Gesellschaft, mit diesem Begriff verbinden müssen. (Zu Herrn
Kellermanns Viertel-Ehrenrettung muß jedoch noch erwähnt werden, daß er
eingangs des Gespräches einen schwachen Versuch ohne Mut unternahm, der
in mir den Verdacht einer bei ihm vorhandenen Herzerkrankung aufkommen
ließ, Herrn Zander darauf hinzuweisen, daß sein Vorgehen unlauter sei.
Für einen Vertreter der Elternpflegschaft wäre das ausreichend
gewesen.)
Der eigentliche Skandal des Abends war nicht der wissenschaftliche
Dilettantismus und die Lügenhaftigkeit eines Herrn Zander, sondern die
Verantwortungslosigkeit und das mangelnde geisteswissenschaftliche
Bewußtsein der "Anthroposophen", die davon nicht einmal eine Ahnung
haben, da der geistige Gehalt der Mitglieder dieser
Glaubensgemeinschaft längst verduftet ist. Ein solches Buch wie das von
Herrn Zander, der das, was er dort "wissenschaftlich" beurteilt,
niemals verstehen können wird, konnte nur in einer Atmosphäre
entstehen, die durch die Regression der Dornacher Brüder im Glauben
entstanden ist und die bis heute mit spiritueller Erkenntnis
verwechselt wird. Ein solches Buch konnte nur entstehen, weil niemand
mehr, jedenfalls innerhalb der Gesellschaft, vorhanden ist, der einem
solchen Machwerk entgegentreten könnte. Der Baum wird nicht krank, weil
er von Schädlingen befallen ist, sondern die Schädlinge können ihm
schaden, weil er krank ist. Wissen Sie was heute für ein Datum ist? Der
11. 9. 2008. Sieben Jahre nach dem, von der US Regierung in Auftrag
gegebenen und von den amerikanischen Geheimdiensten ausgeführten,
Angriff auf die Menschheit, nun der Angriff auf den Menschheitslehrer,
der die Menschen vor einem solchen Fiasko hätte bewahren können, wenn
sie bereit gewesen wären aufzuwachen. Auch das Datum scheint keinem
aufgefallen zu sein, beinahe wäre man versucht das Lager zu wechseln.
Auf katholischer Seite scheint es noch Menschen zu geben, die weniger
barbituriert sind als die "Anthroposophen". Obwohl sich dies alles im
Kleinen und relativ Verborgenen ereignet hat, wird es eine große
Wirkung haben, um das zu verstärken, was am 11. 9. 2001 als Versuch
begonnen wurde, um die Welt endgültig und vollständig unter die
Herrschaft der Hochfinanz zu bekommen und die Menschen dadurch ihrer
Freiheit und ihrer Unsterblichkeit zu berauben. |
Helmut Zander kämpft gegen die Anthroposophie im Dienste aller 3 Widersacher .-
- Details
- Geschrieben von Hermann Keimeyer
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