Hermann Keimeyer war aber nicht der einzige Geistesforscher seit
Rudolf Steiners Lebzeiten,
welcher aus dessen Schulungshinweisen Nektar zu
ziehen weiß.
Es begann recht früh, kurz nach Steiners Ableben, dass sich mit
Valentin Tomberg ein neuer
anthroposophischer Hoffnungsträger mit
eigenständiger Geistesforschung zu zeigen begann.
Die allermeisten Anthroposophen waren aber der felsenfesten
Meinung, außer Rudolf Steiner
könne niemand den von ihm aufgezeigten
Schulungsweg souverän meistern. Dieses Missverständnis
von R. Steiners Anliegen
zieht sich noch heute durch weite Teile der anthroposophischen
Bewegung.
Seitdem Tomberg der anthroposophischen Bewegung, aufgrund der
heftigen Ablehnung die seiner
eigenständigen Geistesforschung entgegenschlug,
den Rücken bot, gab es noch viele
weitere Pioniere auf diesem
Felde.
Es lassen sich nennen: Jesaiah Ben Aharon, Heide Oehms, Willi
Seiß, Christiane Feuerstack
sowie der zurecht umstrittene Jostein Saether.
Außeranthroposophisch war es Stylianos
Atteslish, bekannter unter seinem
esoterischen Namen ‚Daskalos’, welcher den Anthroposophen
im Interview mit
Günther Zwahlen (vgl. Günther Zwahlen: Daskalos – Ein Nachruf: In: „Das
Goetheanum“ Nr. 34 vom 3. Dezember 1995), Mut machte, Steiner auf seinen von ihm
vorgelebten
esoterischen Pfaden zu folgen.
Es wäre in meinen Augen halsbrecherisch für eine esoterische
Bewegung, wie die Anthroposophie,
wenn in allem nur auf den verstorbenen Meister
gesetzt würde, nicht aber auf eigene Bemühungen,
das dargebotene esoterische
Material um eigene esoterische Forschungsergebnisse zu ergänzen
(so auch der mir
persönlich bekannte Anthroposoph Dr. Wolfgang Garvelmann in einem an Sie
gerichteten Brief zur Verteidigung der Judith von Halle).
Daher möchte ich dazu ermutigen, sich auch auf Hermann Keimeyers
Forschungsergebnisse
zumindest wohlwollend kritisch einzulassen.
Es grüßt Sie recht freundlich
Gez.
Michael Heinen-Anders